Donnerstag, 5. Februar 2009

Erfahrungsbericht: Entgiftungspflaster für die Füße

Den ersten Hinweis auf chinesische Entgiftungspflaster entdeckte ich in einem Info-Brief der simplify-Redaktion. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es sich dabei um den kostenfreien Newsletter oder um die monatlichen Ausgabe des Informationsdienstes handelte. Der Gedanke, dem eigenen Körper Gutes zu tun, indem sämtliche gespeicherten Giftstoffe über die Fußsohle hinaus in ein Pflaster geleitet werden, gefiel mir. Also kaufte ich gleich für die komplette Familie ein, die bereitwillig auf die ungewöhnliche Entgiftungskur einstieg.

Die Pflaster sehen harmlos weiß aus. Man klebt sie sich abends vor dem Schlafengehen von unten gegen die Fußsohle. Von der ersten Minute entwickeln sie einen intensiven Geruch nach unbekannten Kräutern und einem Hauch Schwefel (oder ähnlichem). Die nicht näher bezeichneten Wirkstoffe leiten angeblich die Giftstoffe aus dem Körper. Sichtbares Zeichen dafür ist eine deutliche Dunkelfärbung des Pflasters am nächsten Morgen nach dem Abziehen. Es wird empfohlen, die Pflaster solange zu nehmen, bis das Pflaster nach dem Aufstehen keine Färbung mehr zeigt.

Tja, was soll ich sagen. Alle Familienmitglieder staunten morgens über die deutliche Dunkelfärbung der Pflaster. "Was ich sage, wir sind total verseucht." Die Färbung fiel je nach Fußform bei jedem von uns unterschiedlich aus. Heller wurde sie an den folgenden Tagen nicht. Dafür breitete sich der intensive Geruch in der ganzen Wohnung aus. Nach sieben Tagen kehrte Enttäuschung ein. Nach weiteren sieben Tagen brachen wir das Experiment ab. Es wurde uns einfach zu teuer. 10 Pflaster kosteten selbst im Sonderangebot noch 30 Euro.

Man könnte auch sagen, wir traten vierzehn Tage lang unser Vermögen mit Füßen. Gesünder fühlten wir uns nachher nicht. Trotzdem möchten wir gerne daran glauben, dass wir unseren Körpern etwas Gutes getan haben.

Hier zwei Anbieter, die ich willkürlich herausgegriffen habe: www.entgiftungsshop.de und www.wellsana.de

Ein Musikbeitrag aus den 70ern: Katja Ebstein mit Wunder gibt es immer wieder:

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